30. November 2017

"Nerve - Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen" ∣ Rezension



Autor:                            Jeanne Ryan
Verlag:                           cbt
Erscheinungsjahr:       2016 (als Taschenbuch)
Seitenanzahl:                316
Genre:                          Jugendbuch / Romanvorlage zum Kinofilm

Preis:                             9,99 € (Taschenbuch)

Inhalt

In „Nerve-Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen“, welches von Jeanne Ryan geschrieben wurde, geht es um Vee, welche das typische schüchterne Mauerblümchen von neben an ist. Sie wird von ihrer allseits präsenten Freundin Sydney ständig in den Hintergrund gerückt. Aber als das neue illegale Online-Spiel „Nerve“ im Internet die Runde macht, tut Vee etwas, was niemand von ihr erwartet hat, und nimmt selbst als Player teil. Bei diesem Spiel geht es darum peinliche bis gefährliche Challenges zu meistern, während ein Millionenpublikum zusieht. Für jede bestandene Aufgabe bekommen die Player verlockende Preise. Bei einer ihrer Challenges trifft Vee auf den attraktiven Ian, der sich als ihr künftiger Spielpartner entpuppt. Schon bald werden die zwei als Internetstars gefeiert, doch auch ihre Aufgaben werden immer riskanter.

Meine Meinung

Ich bin durch den Trailer der Verfilmung, die letztes Jahr im Kino lief, auf dieses Buch aufmerksam geworden. Somit wollte ich erst diese Geschichte lesen bevor ich mir den Film anschaue. Und das habe ich dann auch getan und muss sagen, dass ich leider sehr enttäuscht wurde. Mich haben die Grundidee und die authentische Thematik sofort angesprochen und ich war Feuer und Flamme auf dieses Buch. Bis ungefähr zur Hälfte hat es mir auch noch recht gut gefallen, aber dann ging es meiner Meinung nach steil bergab.

Die Geschichte ist aus Vees Sicht in der Ich-Perspektive geschrieben, welches dem Leser einen guten Einblick in ihre Gefühlswelt bietet. Allerdings ist Vee etwas jünger als ich es bin und somit konnte ich nicht jede ihrer pubertären Handlungen nachvollziehen. In der ersten Hälfte des Buches hielt sich dies aber noch in Grenzen und es hat mich noch nicht so stark gestört.

Neben Vee tauchen noch andere Charaktere auf, wie ihre beste Freundin Sydney, ihr Schwarm Matthew und der mysteriöse attraktive Spielpartner Ian. Alle Charaktere sind klassische Sterotypen. Sydney ist das typische beliebte Mädchen, Matthew ist das männliche Äquivalent zu ihr und Ian ist der mysteriöse Außenseiter, wo keiner seine Vorgeschichte kennt. Wenn man sich darauf allerdings einstellt, kann man gut über diese Macken hinwegsehen.

Ein Aspekt hat mich aber doch stark gestört und den gesamten Verlauf der Handlung sehr unrealistisch gemacht. Dies war das fehlende Auftreten von Vees Eltern. Es fiel besonders in der zweiten Hälfte des Buches auf, als die Challenges immer gefährlicher wurden. Zwar werden ihre Eltern ab und zu in einem Beisatz erwähnt, im Bezug darauf, dass Vee Ärger bekommen könnte, aber mehr passiert nicht. Gerade dieser Aspekt lässt die gesamte Geschichte überaus unlogisch werden. Denn ein Millionenpublikum kann Vee bei ihren Aufgaben beobachten, nur ihre Eltern bekommen davon nichts mit und machen sich auch überhaupt keine Sorgen, dass ihre Tochter nachts nicht mehr nach Hause kommt. Welche Eltern, deren Tochter ihnen nicht völlig egal ist, würden sich so verhalten?

Das Ende des Buches hat mir dann den letzten Rest gegeben. Der Showdown der Challenges wurde völlig überdramatisiert dargestellt und erst zu diesem fortgeschrittenen Zeitpunkt fängt unsere Protagonisten an ihr Hirn einzuschalten und das ganze Spiel zu hinterfragen. Dies wirkte auf mich als wenn man an der Stelle unbedingt ein paar „Möchtegern-Triller-Elemente“ einbauen wollte. Auf den letzten Seiten nach der Auflösung wurde dann mit einem offenen Ende nochmal versucht Spannung in das völlig vermurkste Finale zu bringen. Allerdings hat mich dieser Aspekt mehr lachend mit dem Kopf schütteln lassen.

„Nerve“ ist somit ein Buch, welches man definitiv nicht gelesen haben muss. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass etwas jüngeren Leser vielleicht Gefallen daran finden könnten, weil sie sich vermutlich besser in Vees Denkweise einfinden können.

Insgesamt lässt sich sagen, dass „Nerve“ einen sehr guten Ansatz hatte, der aber leider nicht gut umgesetzt wurde. Ich habe das Buch mit dem Gefühl beendet, dass man es hätte so viel besser machen können, denn die Grundidee ist durchaus realistisch und gerade in der heutigen Zeit durchaus denkbar. Deswegen bleibt mir als Fazit nur eins zu sagen: „Schade!“

Meine Bewertung

2 von 5★ 

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